Zurück zur Natur: Die Aire bei Genf hats geschafft
Das französisch‑genferische Flüsschen Aire hatte früher einen schlechten Ruf. In den 1930er‑Jah~ ren zwängte man es von Saint‑Julien‑en‑Gene~ vois bis zum Zusammenfluss mit der Arve in Genf in ein Betonkorsett, um die wiederkehrenden Überschwemmungen zu bekämpfen, welche die Landwirtschaftsebene des Tals jeweils in eine eklige Kloake verwandelten. Jetzt hat ein Pro~ gramm des Kantons Genf zur Renaturierung der Flüsse, in Zusammenarbeit mit der französischen Nachbarschaft, auch der Aire ihre Lebhaftigkeit zurückgegeben. Vom Dorf Lully in der Genfer Gemeinde Bernex führt eine Wanderung der Aire entlang nach Thairy in der hochsavoyischen Gemeinde Saint‑Julien; zurück in die Schweiz nach Soral, durch Laconnex und Sézenove bis zur Anhöhe von Benex und steil hinunter nach Lully. Wer noch mag, kann bis Lancy an den Pforten Genfs weiterwandern, der Aire entlang, die im aufkeimenden Frühling einige blumige Über~ raschungen bereithält. Diese markierte Wan~ derung ist für jede Jahreszeit geeignet und kann auf ihrem Schweizer Teil überall abgekürzt werden, da jedes Dorf mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen ist. So bietet sich Gelegen~ heit, eine äusserst vielfältige Naturlandschaft zu betrachten, und das vor den Toren einer Stadt, die im Autoverkehr erstickt. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, fliesst die Aire frei. Jedes Dorf hat seinen eigenen Charme. Im Frühling verleiht die erwachende Natur mit ihrem Blütenreichtum diesem Spaziergang seinen besonderen Reiz.
Information
Öffentlicher Verkehr
Tram 14 vom Bahnhof Genf-Cornavin Richtung Bernex bis zur Haltestelle «Parc and ride Bernex», dann Bus 42 bis «Pont de Lully», Lully. Rückkehr zum Bahnhof Cornavin ebenfalls mit Bus 42 und Tram 14.